Zum ersten Spieltag der Oberligasaison empfingen unsere Jungs der mA am Sonntagnachmittag die Gäste der SG Vorpommern. Soweit ich mich erinnern kann, war das der erste Vergleich der beiden Mannschaften in diesen Jahrgängen, sodass der jeweilige Kontrahent kaum einzuschätzen war. Zudem ist zu Beginn einer Spielzeit immer nur schwer zu antizipieren wie nah man schon am eigenen Optimum ist.

Die Gäste reisten mit einem beinah kompletten ’99er Jahrgang an, der im Vorjahr schon ein Jahr Oberligaluft in der B-Jugend schnuppern konnte. Dagegen bestritt in unseren Reihen rund die Hälfte der Jungs ihr ersten überregionales Pflichtspiel. Vorpommern hatte außerdem das erste Saisonspiel gegen Wildau erfolgreich gestalten können während wir spielfrei waren.

Der ersten Halbzeit drückten zwei starke Deckungsreihen ihren Stempel auf. Da es beiden Teams an schlagkräftigen Mitteln aus der zweiten Reihe eher mangelt, wurde versucht möglichst über erste und zweite Welle zum schnellen Torerfolg zu kommen. Das Rückzugsverhalten war auf beiden Seiten jedoch derart vorbildlich, dass man sich trotzdem all zu oft im gebundenen Spiel wieder fand. Das lief zunächst ganz flüssig für uns. Über 3:0 und 5:1 konnten wir ein wenig vorlegen. Die Auszeit der Gäste trug dann kurzfristig Früchte. 6:4, 8:6, 10:8. Vorpommern hatte den Anschluss hergestellt. Im eigenen Ballbesitz fehlte uns in dieser Phase oft die Geduld, den Ball bis zur gefundenen Lücke vorzutragen. Der eine oder andere Abschluss wurde zu früh gesucht. Im Gegenzug konnten wir uns aber stets auf die sehr gute Zusammenarbeit von Abwehrreihe und Torhüter verlassen. Beim 11:8 ging es in die Pause.

Uns lag in Halbzwei zwei vor allem daran, das Gästespiel über den Kreis noch besser zu verteidigen. Das gelang nach einigen Minuten dann auch deutlich besser. Vorpommern legte zunächst ein ganz schnelles Tor vor und verblieb dann bis zur 40. Minute in Schlagdistanz (12:10, 14:12). Dann bekamen wir in der Abwehr wieder besseren Zugriff. Die Gäste schienen auch etwas die Geduld zu verlieren und ermöglichten uns durch halbgare Abschlüsse nun auch das eine oder andere schnelle Tor via Gegenstoß. Aus dem 14:12 wurde so ein 26:16 aus unserer Sicht – die Vorentscheidung, auf die sich beide Mannschaften dann stillschweigend zu einigen schienen. Beim 29:20 wurde die fair geführte Partie abgepfiffen.

Unterm Strich sind wir natürlich sehr glücklich und auch ein bisschen überrascht über unseren erfolgreichen Einstieg in das diesjährige Abenteuer Oberliga. Wir wollen auch gleich auf die Euphoriebremse treten. Am Sonntag trafen zwei Mannschaften aufeinander, deren Leistungsvermögen mit etwas Abstand betrachtet, wahrscheinlich sehr nah beieinander liegt. Wir haben uns den Erfolg durch überwiegend disziplinierte Arbeit einerseits verdient, andererseits lief aber vieles auch einfach sehr gut, wovon wir in Zukunft nicht immer ausgehen können. Erfreulich ist, dass wir allen Spielern Einsatzzeiten geben konnten und unsere 29 Treffer auf insgesamt 9 verschiedene Schützen verteilen. Der Eindruck aus dem Rangsdorf-Turnier – nämlich, dass wir mithalten können – wurde ebenfalls bestätigt. Gegen Preussen am kommenden Samstag steht trotzdem wieder alles auf 0. Mit einer ebenso guten Abwehrleistung können wir sicher auch dort an einem oder zwei Pünktchen schnuppern aber wir machen uns keinen Druck.

In diesem Jahr müssen wir nicht aber wir wollen möglichst oft zeigen, dass wir können und dass wir wollen.