Am Ende entscheiden Kleinigkeiten

Am Samstag dem 13. Oktober 2018 kam es auf der Insel Usedom beinahe zu einer Sensation. Der Aufsteiger und Außenseiter Blau-Weiss 1890 aus Berlin war angereist, um sich im sportlichen Kräftemessen gegen den Titel-Mitfavoriten HSV Insel Usedom zu versuchen. Nach zwei Siegen in Serie und überragenden Trainingsleistungen reisten die Gäste mit reichlich Selbstbewusstsein und breiter Brust an. Unser Busfahrer Bernd Bremsklotz (Name von der Redaktion geändert), ein echtes Original, brachte uns, vielleicht über Umwege, aber dennoch mehr oder weniger heile, gesund und, liebe Freunde aus Stralsund und Loitz, vor allem pünktlich auf die Insel. Wir stellen gern Kontakt zu Bernd her, sodass wir euch nächste Saison auch rechtzeitig bei uns begrüßen dürfen. Genug gepöbelt – zurück zur Fast-Sensation.
Man kennt die Floskeln: „Jedes Spiel beginnt bei 0:0“, „Wir haben keine Chance, also nutzen wir sie“, etc. etc. Nur waren es in diesem Falle nicht nur Floskeln, sondern Wahrheiten. Das Spiel startete tatsächlich bei 0:0 und Blau-Weiss hatte die Chance im ersten Angriff gleich in Führung zu gehen. Sie wurde nicht genutzt. Im Gegenzug konnte Usedom vorlegen und ging in Führung (1:0, 1.). Doch es kam, wie es kommen musste in guten Geschichten. Kein Romanzen-Drehbuchautor hätte die Story besser schreiben können, als das, was an diesem Samstagnachmittag in der Handballhalle auf Usedom passiert ist. Rosamunde Pilcher vom Feinsten. Gänseheut pur. Angeschnallt und festgehalten, liebe Freunde, jetzt kommt’s: Blau-Weiss, der Underdog, schaffte im direkten Gegenzug den Ausgleich (1:1, 2.). Und damit nicht genug! Das Spiel gestaltete sich bis fast zum Ende eng. Blau-Weiss hätte zu jeder Zeit eine Schippe drauflegen und in Führung gehen und damit das Speil quasi vorentscheiden können. Beide Mannschaften schenkten sich nichts. Es war ein hart umkämpftes Spiel, zwei Mannschaften auf Augenhöhe! Usedom wirkte überrascht von unserer Cleverness und Abgezocktheit und wackelte. Das Wunder schien zum Greifen nah. Schließlich kam das Spiel in die spannende und heiße Endphase und nach wie vor war alles drin für die Gäste aus Berlin. Am Ende waren es dann Kleinigkeiten, die den Unterschied gemacht haben. Beispielsweise die 52 Minuten und 15 Sekunden nach dem 5:5. Wir halten uns normalerweise mit Schiedsrichterkritik zurück, aber an dieser Stelle sei erlaubt zu sagen, dass die Unparteiischen auch den richtigen Zeitpunkt (bspw. 1:1, 2.; 2:2, 3.; 3:3, 4.; 4:4, 6.) verpasst haben, das Spiel zu beenden. Letztlich traf Usedom dann vielleicht ein oder zwei Mal mehr die richtige Entscheidung und das Tor (40:25, 60.). Knappe Kiste.
Spaß bei Seite und sind wir ehrlich: Der Einzige, der an diesem Tag im von Blau-Weiss so gern heraufbeschworenen F*ck-Modus war, war Kollege Lehmann, der kurzerhand und während des Spiels eine Cheerleaderin umrammelte – Abwehraktion des Tages (Wir grüßen und entschuldigen uns im Namen von Herrn Lehmann an dieser Stelle noch einmal)! Und Usedom war vielleicht auch besser.
Hier noch ein paar Highlights in der Übersicht:
• Bernd Bremskünste, Frisur und Lokalgeschichten
• Selbstgemachte Buletten
• Der Sonnenuntergang auf der Insel
• Der Support von unseren Fans, die die mikrophonunterstützten Trommler der Heimmannschaft über das komplette Spiel hinweg übergrölt haben
Wir danken allen, die mit uns gereist sind ganz herzlich! Das war großer Sport und Heimspielatmosphäre! Danke und Applaus an euch!
Mit erfolgreichem Handball geht es nächste Woche Samstag, 20.10., um 16 Uhr in der Kolonnenfestung weiter. Dann gegen Bad Doberan. Kommt vorbei!