Am Samstag spielte unsere zweite Vertretung wieder gemeinsam mit den Neuköllner Mädchen bei NARVA in der Friedrichshainer Palisadenstraße.
Da letztere zwei absolute Neulinge dabei hatten, befürchtete die Neuköllner Trainerin Lilli schon fast ein kleines Desaster, aber die Mädchen zeigten sich insgesamt von ihrer besseren Seite, auch die „Neuen“ spielten schon ganz gut mit. Das erste Spiel gegen Hermsdorf verlief ausgeglichen, Katharina zeigte eine ansprechende Torhüterleistung, und Wilma warf ihr erstes E-Jugendtor. Leider verloren wir dennoch knapp mit einem Tor.

Die folgenden Spiele gegen AC/Eintracht wurden dann doch etwas deutlicher verloren, aber nicht etwa, weil die Mädels in ihrer Leistung nachließen, sondern weil eine gegnerische Spielerin in der Abwehr zahlreiche Bälle erobern konnte und im Angriff aufgrund ihrer körperlichen und technischen Überlegenheit nicht zu stoppen war.

Im letzten Spiel gegen Hermsdorf gab es trotz engagiertem Spiel ebenfalls eine Niederlage. Hier warf Paula ihr erstes E-Jugendtor und strotzte danach nur so vor Selbstbewußtsein, was sich in weiteren zahlreichen Torwürfen zeigte, die allerdings sämtlich von der starken gegnerischen Keeperin gehalten wurden.

Für Aufregung sorgte dann noch der Spandauer Trainer, der sich mehrfach lautstark über die körperliche Spielweise der oben schon genannten AC/Eintracht-Spielerin beschwerte und vehement forderte, dass man doch von Trainerseite mäßigend auf die Spielerin einwirken müsse; in der Sache zumindest nachvollziehbar, da die kritisierte Körperlichkeit deutlich vorhanden war. Jedoch kam es zu keinerlei groben Fouls, und vor allem waren keine Verletzungen zu beklagen. Daher war die Art und Weise der Kritik doch deutlich übertrieben. Warum ich das explizit erwähne, wird weiter unten zu lesen sein.

Es spielten: Annika, Wilma, Paula, Katharina und Ronja für TMBW, Mia, Mandy, Ella und Havim für Neukölln

Am Sonntag trat die erste Mannschaft in der Hatzfeldallee gegen die jeweils ersten Vertretungen von NARVA und VfV Spandau an. Während die Spiele gegen NARVA spannend und im Großen und Ganzen fair absolviert wurden (ein Sieg, eine Niederlage) und das Zuschauen dort wirklich Spaß gemacht hat, kam es gegen die Spandauer zu einem ausgewachsenen Eklat:

Bereits nach unserer letzten Begegnung im alten Jahr hatte ich den Spandauer Trainer ruhig und sachlich auf die grobe Spielweise seine Mädchen angesprochen, als ich nach dem Spiel fünf verletzte Spielerinnen zu beklagen hatte. Seine Antwort damals: „Heute war es doch ganz fair, wir können auch anders!“
Genau das stellte er gestern unter Beweis: Immer wieder musste das Spiel aufgrund von Verletzungen unterbrochen werden, weil die Spandauer Mädchen auch und vor allem abseits des Spielgeschehens hinterrücks, unfair und teilweise brutal zur Sache gingen. Ellenbogenstöße in die Rippen, umgedrehte Finger, harte Schläge auf die Unterarme waren nur die Spitze des Eisberges. Hinzu kamen regelmäßiges Festhalten von hinten, Stoßen von der Seite im Sprungwurf und Griffe in den Wurfarm. Auf meine entsprechende Beschwerde in Richtung Spandauer Bank kam unter süffisantem Grinsen die Antwort, „das ist Handball!“…Nein, ist es nicht, das ist vielmehr verantwortungslos und asozial!

Anstatt mäßigend auf seine Spielerinnen einzuwirken, wie er es selbst noch Tags zuvor von anderen gefordert hatte, lobte er die Spielweise seiner Mädchen und feuerte sie an, genauso weiterzuspielen; er hatte sichtlich Spaß an dem Gemetzel, welch‘ elende Heuchelei! Manchen Menschen würde ich nicht einmal ein Haustier anvertrauen…

Die Aufregung auf unserer Bank und auf der Tribüne war entsprechend groß, und es fielen harte Worte bis hin zur Drohung mit Hallenverweis für einen um die Gesundheit seiner Tochter besorgten Vater, der dieser Besorgnis nachdrücklich und vielleicht etwas unsachlich, aber emotional verständlich, Ausdruck verlieh.

Was am Verhalten der Spandauer Mannschaft am Wenigsten zu verstehen war: es gab keinerlei nachvollziehbaren Grund dafür. Es waren keine engen Spiele auf des Messers Schneide, vielmehr dominierte Spandau uns auch spielerisch von Beginn an. Allein die beiden stärksten Spandauer Spielerinnen hätten uns wahrscheinlich aufgrund ihrer körperlichen und technischen Fähigkeiten besiegt, auch bei absolut fairer Spielweise.

Für etwaige Skeptiker, die jetzt der Meinung sein sollten, in diesem Alter kann soetwas schon mal aufgrund motorischer Unzulänglichkeiten aus Versehen passieren: ja, das kann es, aber nicht in dieser Häufigkeit, nicht von Spielerinnen, die sich im übrigen Spiel durch überdurchschnittliche handballerische Fähigkeiten auszeichnen und vor allem nicht mit Tätlichkeiten abseits des Balles, wo die allein pfeifende Schiedsrichterin es nicht sehen kann. Diese Spielweise hat System, das zeigt auch das oben beschriebene Verhalten des Spandauer Trainers. Vielleicht sollten die Spandauer Vereinsverantwortlichen mal ein ernstes Gespräch mit diesem Herrn führen…

Eine kleine Anekdote zum Schluss: Als eine meiner Spielerinnen wieder einmal durch einen Griff in den Wurfarm am Torwurf gehindert wurde und ich meinen Unmut über die Freiwurfentscheidung ohne weitere Konsequenzen – nicht einmal eine erzieherische Ansprache an die fehlbare Spielerin gab es – äußerte, meinte die Spielleiterin des TSV Rudow allen Ernstes zu mir, die Schiedsrichterin käme aus Niedersachsen, dort würden andere Regeln gelten…???…selten so einen Unsinn gehört!

In der Hoffnung auf künftige Handballspiele, die diese Bezeichnung auch verdient haben, wünsche ich allen verletzten Mädchen gute Besserung!

Es spielten: Svenja, Léonor, Franziska, Lena, Klara, Jessica, Moana, Nina, Lilia und Linnea