Eine bittere Niederlage musste die erste Herrenmannschaft der Spielvereinigung Blau-Weiß 1890 am Sonnabend gegen den LHC Cottbus hinnehmen. Bitter war diese Niederlage vor allem, weil man den Gegner bis zur 40. Minute gut im Griff hatte und fast das ganze Spiel über führte. Dann kam es aber zum Bruch im Spiel der Blau-Weißen, sodass am Ende auch im zweiten Saisonspiel nichts Zählbares auf dem Punktekonto stand.
Der Beginn der Partei verlief für die Gastgeber noch etwas holprig. Zwar legte man gut los und führte nach Toren von Bohle und Schäper schnell mit 2:0. Doch Cottbus fand nach dieser kalten Dusche gut ins Spiel und legte, angeführt vom starken Rechtsaußen Jerremy Kutz, einen 5:0 Lauf hin. Nach dieser kurzen Schwächephase fingen sich die Tempelhofer aber wieder und zeigten von nun an ihre Stärken. Hinten packte die Abwehr zu und kam doch mal ein Gegner durch, war Andi Thieße im Tor ein solider Rückhalt. Diese Ballgewinne wurde durch das obligatorische Tempospiel immer wieder in schnelle Tore umgemünzt und auch die Zweikämpfe wurden im Angriff gewonnen. Bis zur Halbzeit spielten sich die Gastgeber so einen drei Tore Vorsprung heraus (13:10).
Auch nach der Halbzeit hielt Blau-Weiß die Konzentration hoch und konnte durch Bohle in Minute 40 sogar auf vier Tore erhöhen. Dann aber kam es zum Bruch. Gästetrainer Meier nahm eine Auszeit und stellte seine Abwehr auf eine offensive 4:2 Formation um. Mit dieser Variante kamen die Hausherren gar nicht zu Recht und ließen sich immer wieder zu leichten Fehlern provozieren. Cottbus schaffte es, innerhalb von nur fünf Minuten den Spielstand zu egalisieren und zog sogar mit zwei Toren davon. Wie gegen Preussen zeigte die Mannschaft von Chefcoach Basti Viehstädt aber Moral und ließ sich nicht abschütteln. Da aber nun auch die Schiedsrichterpfiffe zu Ungunsten der Blauweißen ausfielen, kippte das Spiel komplett. Eine rote Karte gegen Abwehrchef Warnst (3 x 2 Minuten) und eine Zeitstrafe gegen Schäper zogen den Tempelhofern komplett den Zahn und man war nicht mehr in der Lage, in doppelter Unterzahl einen Drei Tore Rückstand aufzuholen.
Unterm Strich steht eine bittere Niederlage gegen einen starken Gegner aus Cottbus, der am Samstag aber durchaus schlagbar war. Hier zeigt sich aber auch wieder die Stärke dieser Liga, in der jede Schwächephase gnadenlos ausgenutzt wird und in der man nur mit konzentrierten Leistungen über die vollen 60 Minuten bestehen kann. Trotzdem sahen die Zuschauer in der Kolonnenfestung ein gutes und spannendes Oberligaspiel, das man durchaus als Werbung für den Sport ansehen kann. Für Blau-Weiß geht es am kommenden Samstag um 18:30 Uhr in der Löcknitz-Hölle gegen den bisher ebenfalls punktlosen Grünheider SV weiter.
Für Blau-Weiß spielten:
Thieße, Zieschank (beide TW), Warnst (2), Sretenovic, Rohrbeck, Müller, Schäper (7/4), Ostach (2), Schewetzky (5), Krist (1), Erdmann, Sielaff (1), Bohle (6), Kern