Bereits am 15.10. hatten unsere D-Mädchen ihren ersten – und vorerst leider auch letzten – Pokalauftritt.

Die erste Halbzeit gegen KSV Ajax-Neptun aus Köpenick verlief trotz gegenteiliger Befürchtungen gar nicht mal so schlecht. Die Gegner hatten zwar eine Spielerin auf der Platte, die körperlich auch in einer B-Jugend nicht weiter aufgefallen wäre, darüberhinaus noch eine recht starke Spielerin, die für die meisten Tore (insgesamt 11) verantwortlich war, doch spielerisch waren wir mehr oder weniger überlegen. Dass wir diese Überlegenheit nicht in eine komfortable Führung verwandeln konnten, lag – wieder einmal – an zu vielen vergebenen Torchancen. Die gegnerische Torhüterin hatte offenbar einen Ballmagneten verschluckt, denn die meisten Würfe landeten in ihren Armen, wenn sie denn nicht an Pfosten oder Latte abprallten.

Ein weiterer Störfaktor war der angesetzte Schiedsrichter, ein freundlicher älterer Herr, der mit reichlich kuriosen Pfiffen in Verbindung mit mangelndem Einsatz von Handzeichen oft allgemeine Ratlosigkeit hinterließ und dadurch auch nicht gerade zu einem flüssigen Spiel beitrug. Eine gestandene Altherrenriege hätte ihm sicherlich jedes Mal verraten können, was er da gerade gepfiffen hat; die 10-12-jährigen Mädchen auf der Platte waren mit dieser Aufgabe allerdings mehr als überfordert. So kam es immer wieder zu Situationen, die nicht nur auf unserer Bank zu hilflosem Kopfschütteln führten, hier seien nur zwei Beispiele genannt:

  1. Ein gegnerischer Torwurf trifft Lilia mit Wucht in den Bauch, sie bricht zusammen, der Ball landet bei Pauline – Spielunterbrechung zur Behandlung/zum Trösten, soweit, so gut. Spielfortsetzung? Freiwurf für den Gegner! Warum? Keine Ahnung, die Frage konnte der Schiedsrichter auch nicht beantworten!
  2. Lilia ist frei durch, schon im Sprung und unmittelbar vor dem Torwurf, als das Spiel vom Kampfgericht unterbrochen wird, weil der gegnerische Trainer mitten in unserem Angriff ein Time- out nehmen will. Gut, die Männer am Tisch wussten es nicht besser, kann passieren, ist nicht so schlimm, da ja nach Regel 14:1 b) bei unberechtigtem Pfiff während einer klaren Torgelegenheit das Spiel mit 7m fortzusetzen ist! In diesem Fall lagen aber unsere Meinungen, was nun als klare Torgelegenheit zu definieren ist, leider weit auseinander, vielleicht ist ihm diese Regel auch gar nicht geläufig? Es gab jedenfalls nur einen Freiwurf!

In diesem Stil ging es weiter, freilich nicht immer nur zu unserem Nachteil, sodass ich weit davon entfernt bin, dem Schiedsrichter in irgendeiner Weise eine Verantwortung für unsere Niederlage zuzumessen! Wenn es nicht so traurig gewesen wäre, hätte man sogar darüber lachen können. So aber kamen mir nicht nur einmal während des Spiels seine Worte in den Sinn, die er kurz vor dem Spiel zu mir sagte: „Eigentlich wollte ich schon letztes Jahr aufhören…“.

Doch weiter zum Spiel: Nachdem wir mit 10:10 in die Pause gingen, passierte in der zweiten Halbzeit nicht mehr so viel. Mit der sehr defensiven Raumdeckung der Köpenickerinnen, die bisweilen kaum von einer 6:0-Deckung zu unterscheiden war, kamen meine Mädels überhaupt nicht zurecht. Sie verstanden es leider nicht, durch schnelle Pässe und vor allem durch eigene Bewegung ohne Ball Lücken in die gegnerische Abwehr zu reißen, sodass unsere Torausbeute recht überschaubar blieb. Zudem verletzte sich Lilia nach gut fünf Minuten unglücklich bei der Landung nach einem Sprungwurf und fiel für den Rest des Spiels aus, was unsere Chancen weiter verschlechterte.

Auf der Gegenseite sah es nicht viel anders aus, da unsere viel offensivere 3:2:1 Abwehr sich gut bewegte und wenig zuließ. Jedoch konnte die oben bereits genannte „B-Jugendspielerin“, die wie ein Turm am Kreis stand, ungehindert jeden hoch angespielten Pass fangen und entweder selbst verwandeln (eher selten) oder die anlaufende Rekordtorschützin bedienen (eher häufig), die dann aus vollem Lauf abschließen konnte.

Folglich verloren wir ein – ich formuliere es mal freundlich – ungewöhnliches Spiel mit 12:17.

Eine Gelegenheit zur Revanche bietet sich uns in der Liga, wo wir erneut auf die Köpenicker treffen werden. Schaun mer mal…

Es spielten: Ondine (Tor 1. Hz.), Nina (Tor 2. Hz.), Lilia(5), Wilma (3), Joy (2), Paula, Ronja und von der E-Jugend Pauline (2), Mia und Katharina

Vergangenes Wochenende waren die Mädchen des TSV Marienfelde zum Ligaspiel bei uns zu Gast. Die hatten bisher drei von drei Partien verloren, wir hingegen zwei von dreien gewonnen; ich räumte uns also trotz des verletzungsbedingten Ausfalls von Joy eine leichte Favoritenstellung ein. Spielerisch wurden wir dieser Rolle auch gerecht. Obwohl auch bei peripherer Betrachtung zahlreiche unfaire Aktionen vor allem abseits des Balles zu beobachten waren – es wurde gehalten, gezogen, gezerrt, falsch gesperrt, geschubst, gehebelt, geirgendwast – kamen meine Mädels zu reichlich Torchancen, die sie leider viel zu selten nutzten! Ich weiß nicht woran es liegt, aber es zieht sich wie ein roter Faden durch bislang alle Spiele: vor dem Tor ist es oft vorbei mit der Herrlichkeit. Vielleicht haben die Mädchen auch eine Wette laufen, wer die gegnerische Torhüterin am häufigsten abwirft, Pfosten oder Latte scheinen möglicherweise auch Bestandteil der Wette zu sein. Jedenfalls wurde locker die Hälfte der freien Torwürfe vergeben, eher mehr! Demzufolge führten wir zur Pause nur mit 7:5, ein 12:5 wäre allemal drin gewesen! Wenigstens funktionierte die Abwehr!

In der zweiten Halbzeit sah es dann phasenweise so aus, als ob sich die vergebenen Chancen nun rächen sollten. Bis etwa 5 Minuten vor dem Ende war es ein knappes Spiel, in dem beide Mannschaften erhebliche Probleme hatten, die gegnerischen Raumdeckungen zu überwinden. Erst kurz vor Schluss brachte Mia uns mit zwei schönen Einzelaktionen von links außen auf die Siegerstraße, und wir gewannen 12:9. Ein schmutziger Sieg, aber ein Sieg!

Dass das in den letzten drei Trainingseinheiten geübte und in der Halbzeitpause angesprochene Stoßen und Kreuzen nicht ein einziges Mal zur Anwendung kam, war aus meiner Sicht ärgerlich, hätten sich die Mädchen dadurch doch vieles erleichtern können. Aber Schwamm drüber, das braucht wohl noch seine Zeit!

Es spielten: Nina (Tor), Lilia (4), Ondine (2), Wilma, Ronja, Paula und von der E-Jugend Mia (3), Pauline (3) und Katharina