Am 26.11. wollten wir beim KSV Ajax Neptun Revanche nehmen für die unglückliche Pokalniederlage, was uns leider völlig misslang.

In dem wohl bislang schlechtesten Spiel unserer Mädels (und einem der schlechtesten D-Jugendspiele, die ich überhaupt jemals gesehen habe), orientierten sich die Mädchen offenbar am Tags zuvor gespielten Revierderby zwischen Dortmund und Schalke, denn zur Halbzeit war das Ergebnis identisch: 4:4, was wohl alles über die Angriffsqualitäten beider Mannschaften aussagt. Nicht nur, dass wiedereinmal zahlreiche Würfe daneben gingen, diesmal wurden sogar diverse freie Wurfmöglichkeiten komplett verweigert und die Verantwortung lieber weitergeschoben! Wer nicht aufs Tor wirft, kann auch nicht treffen! Ganz offensichtlich war diese Weisheit bis zu diesem Tag noch nicht zu den Mädels durchgedrungen!

Die zweite Halbzeit verlief trotz deutlicher Pausenansprache nicht besser, mit dem kleinen, aber entscheidenden Unterschied, dass die Köpenicker drei Tore mehr warfen und am Ende eine mit 11:8 geschlagene Tempelhofer Mannschaft mitsamt ratlosem Trainer aus ihrer Halle verabschiedeten. Und zum ersten Mal in dieser Saison gab es nach dem Spiel von mir keine aufmunternden Worte an die Mädchen, sondern eine sehr klare Ansage, verbunden mit der Aufforderung, doch mal die eigene Einstellung zu hinterfragen.

Immerhin ist positiv festzuhalten, dass die Abwehrarbeit im Großen und Ganzen funktionierte.

Es spielten: Nina (Tor 1. Hz.), Ondine (Tor 2. Hz.), Joy (1 Tor), Lilia (1), Wilma (1), Ronja und Paula und von der E-Jugend Mia (2), Pauline (1), Kathi (1), Ella (1)

 

Am 09.12. folgte nun das letzte Hinrundenspiel gegen den bis dato verlustpunktfreien Tabellenführer BSV 92. Die letzten Trainingseinheiten standen ganz in Zeichen der Angriffsarbeit. Dennoch war nach den zuletzt gezeigten Leistungen nicht zu erwarten, dass die Mädchen ausgerechnet in diesem Spiel über sich hinauswachsen sollten. Dementsprechend war sich das Trainerteam einig, keinerlei Druck aufzubauen, sondern die Mannschaft vielmehr dahingehend einzustellen, dass sie einfach mit viel Spaß Handball spielen soll, dem Gegner zeigen, dass man selbst auch etwas kann, und zwar unabhängig vom letztendlichen Spielergebnis.

Und das Spiel begann recht vielversprechend. In der Anfangsphase war gegen die kleinen, flinken und technisch gut ausgebildeten Wilmersdorferinnen kein Leistungsunterschied bemerkbar. Über 1:0, 1:2 und 5:3 hielten wir bis zum 6:5 gut mit, bis plötzlich wieder die alten Fehler auftauchten: Fangfehler, schlechte Pässe, schwache Torabschlüsse, zusätzlich mangelhaftes Rückzugsverhalten nach Ballverlust! Unsere Auszeit beim 9:5 zeigte leider keinerlei Wirkung, und wir gingen mit einem 11:6-Rückstand in die Pause.

In der Kabine wurden einerseits die entscheidenden Fehler ruhig und sachlich angesprochen, die Mädels andererseits mit einer emotionalen Ansprache neu eingestellt und motiviert, was sich dann auch auf dem Feld bemerkbar machte: Wir starteten mit einem kleinen 3:1-Lauf, bevor der BSV wieder auf 14:10 davonziehen konnte. Aber unsere Mädels steckten nicht auf. Erstmalig in dieser Saison klappte das im Training so intensiv geübte Anstoßen, und durch die entstandenen Abwehrlücken, in Verbindung mit guten Laufwegen und starken 1:1-Situationen wurden insbesondere Wilma am Kreis und Pauline auf rechts außen durch Lilia und Mia mehrfach in Szene gesetzt, sodass der Rückstand mit einem 5:0-Lauf nicht nur egalisiert werden konnte, sondern wir sogar noch in Führung gingen. Die Stimmung auf unserer Bank und bei unseren Eltern auf der Tribüne war inzwischen ausgelassen, der Sieg rückte in greifbare Nähe, da auch unsere Abwehr in Höchstform war und abwechselnd mit Paula und Mia auf der Spitze dafür sorgte, dass der BSV in der zweiten Hälfte nur noch 4 Tore warf!
30 Sekunden vor Schluss mussten wir leider durch den einzigen Siebenmeter in diesem Spiel den Ausgleich hinnehmen.

In der folgenden Auszeit schärften wir den Mädchen ein, den letzten Angriff ruhig und sicher auszuspielen und erst in den letzten Spielsekunden den Abschluss zu suchen. Auch bereiteten wir sie auf eine etwaige Manndeckung durch die Gegner vor, die aber ausblieb. Möglicherweise wollte der BSV nicht riskieren, ausgekontert zu werden und blieb lieber in der Raumdeckung stehen, um das Unentschieden zu sichern.

Aber wie so oft in solchen Situationen, wenn man meint, dass alles klar und deutlich besprochen wurde, kam es anders. Bereits der dritte Pass wurde abgefangen und sofort in einen Tempogegenstoß umgesetzt. Doch dieses Mal war das Rückzugsverhalten tadellos. Der Gegenstoß wurde fair unterbrochen, ein Querpass erzwungen, und der abschließende Torwurf landete im Block unserer Abwehr.

So endete ein äußerst fair geführtes und durch den BSV-Trainer Alf Hausmann souverän gepfiffenes Spiel in einem letztendlich und nach Betrachtung beider Halbzeiten gerechten Unentschieden.

Es spielten: Nina (mit einer starken Leistung im Tor), Wilma (5 Tore), Ronja (2), Joy (1), Lilia, Paula, Ondine und von der E-Jugend Pauline (5), Mia (1), Kathi (1) und Ella

Fazit: Nach drei starken Spielen zum Saisonbeginn und einer darauffolgenden Schwächephase von ebenfalls drei Spielen offenbarten die Mädchen in ihrem letzten Spiel der Hinrunde endlich wieder ihr Potential und ihr Können. Sie erreichten dadurch mit 8:6 Punkten einen guten dritten Platz in der Stadtliga A nach dem BSV 92 (13:1) und dem BTSC III (10:4).

 

Wer beim Lesen dieser Zeilen Lust auf Handball bekommen hat, kann sich uns gerne anschließen! Wir suchen Mädchen der Jahrgänge 2005 und 2006! Unser Training findet Dienstags und Donnerstag von 16:30 bis 18:30 Uhr in der Tempelhofer Wintgensstr. (Tempelherren-GS) statt.