Nach dem starken Unentschieden gegen den Ludwigsfelder HC wartete auf Blau-Weiß 90 Tempelhof am 26. Oktober die nächste schwere Aufgabe: Auswärts bei den noch ungeschlagenen Mecklenburger Stieren in Schwerin. Gegen den Topfavoriten der Liga hatte die junge Tempelhofer Mannschaft nichts zu verlieren – und trat dementsprechend mutig auf.
Doch von Beginn an zeigten die Stiere, warum sie zur Ligaspitze gehören. Mit enormer Wurfkraft – allen voran Müller aus dem Rückraum – und nahezu fehlerfreiem Angriffsspiel setzten sie die Blau-Weißen früh unter Druck. Nach zehn Minuten stand ein 5:1 auf der Anzeigetafel, Trainer Sebastian Viehstädt sah sich gezwungen, die erste Auszeit zu nehmen. Diese zeigte Wirkung: Die Tempelhofer fanden besser in die Zweikämpfe, steigerten sich in der Abwehr und konnten auch dank starker Paraden im Tor den Rückstand verkürzen. In der 23. Minute war man beim Stand von 8:11 wieder in Schlagdistanz, ehe Schwerin mit einer eigenen Auszeit reagierte und den Rhythmus zurückfand. Bis zur Pause setzten sich die Gastgeber wieder klar auf 18:10 ab.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild kaum: Die Stiere kontrollierten das Spiel mit beeindruckender Konstanz, während Blau-Weiß trotz kämpferischer Leistung kaum Lücken in der kompakten Abwehr fand. Trainer Viehstädt nutzte die Gelegenheit, um durchzuwechseln und allen Spielern Einsatzzeit zu geben. Das Spiel verlor in der Schlussphase etwas an Tempo und plätscherte dem Ende entgegen.
Am Ende stand eine deutliche, aber lehrreiche 19:34-Niederlage gegen ein Schweriner Team, das an diesem Tag kaum Schwächen zeigte. Für die junge Tempelhofer Mannschaft gilt es nun, das Spiel schnell abzuhaken und die positiven Ansätze – insbesondere die starke Phase Mitte der ersten Halbzeit – mitzunehmen.
Bereits nächste Woche wartet mit dem LHC Cottbus der nächste Aufstiegsfavorit in der Kolonnenfestung. Auch dort kann Blau-Weiß befreit aufspielen – ohne Druck, aber mit der Chance, die Großen der Liga erneut zu ärgern.
Halbzeit: 18:10
Endstand: Mecklenburger Stiere Schwerin – Blau-Weiß 90 Tempelhof 34:19