Für unsere M1 stand am vergangenen Samstag der Besuch auf der Flatow-Sporthallen-Insel am Schlesischen Tor beim Tabellennachbarn BTV an. Nach einem gemeinsamen Einstimmen beim Mexikaner des Vertrauens, ging es um halb 7 in ein fulminantes Handballspiel.
Schon zu Beginn wurde die vom Heimverein bekannte harte Gangart ersichtlich. Blau-Weiß hatte sich allerdings gewissenhaft darauf eingestellt. In der Abwehr wurde sich nichts geschenkt und auf beiden Seiten wurde ordentlich ausgeteilt. Von kleineren verbalen Scharmützeln bis zu einem überharten Einsteigen war beinahe alles dabei.
Den besseren Start hatte allerdings BTV, denn sie waren entschlossener im Auftreten und energischer im Angriff. Sie setzten sich nach etwa 20 Minuten mit 5 Toren auf 10:5 ab und konnten diese Führung weiterhin recht beruhigt durch die erste Halbzeit ziehen. Als dann ein hartes Eingreifen mit einer roten Karte für Blau-Weiß geahndet wurde, sah es für unsere Tempelhofer nicht nach einem erneut geglücktem Punkteerfolg aus. Es fehlte bis zur 30. Minute die letzte Entschlossenheit und der letzte Wille alles hineinzuwerfen und dennoch war man für die zweite Halbzeit in Schlagweite. Bis zur Halbzeit hatte sich BTV nur eine 3-Tore-Führung sichern können.
Die letzte Entschlossenheit kam dann in Halbzeit zwei. Angeführt von dem nimmermüden Kern in der Abwehr und neuerdings auch im Angriff, arbeitete man sich schon nach drei Minuten mehr als zurück in die Partie. Nach drei Minuten traf Dag, gewohnt sicher, per 7-Meter ins Herz von BTV und rückte unsere Blau-Weißen bis auf ein Tor heran. Die Heimmannschaft nahmen eine Auszeit und die deutlich jüngere Mannschaft aus der Kolonnen-Festung wirkte frischer und energetischer als die Gegner.
Kontinuierlich und mit einer routinierten Ruhe alter Hasen robbte man sich langsam an BTV heran und Schewetzky traf anschließend sogar zur ersten Führung in diesem Spiel für BTV. Angefeuert von unzähligen und erbarmungslos anfeuernden Gästefans schaffte man es Heimspielatmosphäre herzustellen und spielte sich langsam in eine Siegesüberzeugung. Dem Berliner Turnverein fiel nur noch wenig ein und war mit den stürmischen Jungs vom Südkreuz sichtlich überfordert. Angeführt von Petersen der geschickt den langsam älter werdenden Kopf zum Parieren nutzen konnte, setzte man sich kontinuierlich von den Gastgebern ab. Von einer zwei Tore Führung in der 54. Minute, setzte man sich bis zur 58. Minute auf vier Tore ab. Die Halle bebte und es glich an ein Wunder, dass alle Trommeln den Abend überlebten. Anschließend ließ die Konzentration sichtlich nach, man konnte sich allerdings auch schon als Sieger fühlen.
Festzuhalten bleibt ein bemerkenswertes Spiel von Blau-Weiß. Hätte man dieses Spiel zu Beginn der Saison wahrscheinlich verloren, war ein Reifeprozess erkennbar. Man schaffte es nicht nur einen fünf Tore Rückstand erfolgreich aufzuholen, sondern es gelang ebenfalls die Konzentration in der zweiten Halbzeit hochzuhalten und es gab keinen Konzentrationseinbruch, sondern eher eine Konzentrationssteigerung über das gesamte Spiel. Voll motiviert nach drei Siegen in Folge (inkl. Pokalspiel) schaut man nun voller Vorfreude auf die kommende Woche, Siegerfußball und Rotation am Wochenende.
Petersen, Berges, K.-A. Rohrbeck, Widczisk, Quente (2), Jobs (3), Dag (5), L. Kern, Schewetzky (4), F.-E. Rohrbeck (1), Tellner (2), N. Kern (6), Stollenwerk, Keßler (4)