Derby-Debakel am Sachsendamm – Blau-Weiß chancenlos gegen starken OSF
Die Vorfreude war groß: Nach dem gewonnenen Derby zu Saisonbeginn gegen Preußen wollten die Tempelhofer auch beim Auswärtsduell gegen OSF Schöneberg am Sachsendamm für ein weiteres Highlight sorgen. Doch stattdessen erlebte Blau-Weiß 90 Tempelhof den bittersten Abend der bisherigen Saison.
1. Halbzeit: Einbruch von Beginn an
Der Start verlief aus Blau-Weiß-Sicht zunächst positiv: Biernacki traf zum 1:0, es sollte jedoch die einzige Führung des gesamten Spiels bleiben. Was danach folgte, war ein komplettes Blackout auf nahezu allen Positionen. Zu viele technische Fehler, unplatzierte Würfe und riskante Pässe prägten das Angriffsspiel – OSF nutzte jeden Ballverlust eiskalt für ihr gnadenloses Tempospiel.Bereits nach 7 Minuten stand es 6:1 für die Schöneberger, weshalb Trainer Viehstädt früh die Auszeit nahm. Doch auch diese zeigte keine Wirkung: Nach zehn Minuten war Blau-Weiß bereits mit 10:1 distanziert.
OSF spielte einen vielseitigen, schwer berechenbaren Angriff mit konsequenten Durchbrüchen, guten Kreisanspielen und sauber freigespielten Außenpositionen. Die Tempelhofer fanden dagegen in keiner Phase Zugriff in der Abwehr, auch die Umstellung auf eine offensivere Deckung brachte nur bedingt Stabilität. Einziger Lichtblick war Torhüter Beck, der mit mehreren Paraden Schlimmeres verhinderte.
Nach 20 Minuten stand es dennoch 17:5, vor allem angetrieben von Pajazitis effektivem Gegenstoßspiel. Mit einem deutlichen 24:9-Rückstand ging es in die Pause.
2. Halbzeit: Schadensbegrenzung, aber keine Wende
Nach dem Pausenstand war klar, dass an diesem Abend nichts Zählbares mehr möglich war. Dennoch präsentierte sich Blau-Weiß im zweiten Abschnitt stabiler: Die Abwehr stand etwas besser, der Angriff produzierte weniger technische Fehler und kam häufiger zu klaren Chancen. OSF schaltete sichtbar in den Verwaltungsmodus, blieb aber jederzeit ungefährdet. Pajaziti glänzte weiterhin mit spektakulären Aktionen, und bei Blau-Weiß setzte Leo Heim mit mehreren starken Durchbrüchen Zeichen. Das Spiel plätscherte letztlich ohne große Emotionen dahin – für ein Derby herrschte eine überraschend ruhige Atmosphäre.
Am Ende musste Blau-Weiß eine deutliche 42:22-Niederlage hinnehmen – ein Ergebnis, dass die klare Überlegenheit des OSF an diesem Abend widerspiegelt.