Der Bock ist umgestoßen – Endlich ein Sieg in Köpenick!
Endlich ist es geschafft! Besonders unserem Trainer war die Freude nach dem Auswärtssieg in Köpenick deutlich anzusehen. Zwei lange Jahre hatte man auf einen Sieg gegen die Köpenicker gewartet. Zu Hause scheiterte man bisher teils kläglich, auswärts meist unglücklich an den eigenen Nerven. Nicht aber gestern am Freitagabend – dem Tag vor unserer Mannschafts- und Vereinsweihnachtsfeier. Danke, Ajax, für diese unfreiwillige Traumansetzung!
Die Ausgangslage: Druck auf allen Seiten
Allen Beteiligten war klar: Der Sieg gegen NARVA eine Woche zuvor oder die Siegesserie seit der Niederlage gegen den Klassenprimus OSF II zählte nichts, wenn man nicht endlich in Köpenick gewinnen würde. Die Köpenicker sind bekannt für ihren kaugummiartigen „Rumpelhandball“: nicht schön, aber maximal geduldig und immer bereit, auf Schwächen oder Unkonzentriertheiten des Gegners zu warten. Es war also klar, dass uns ein „hässliches“ Spiel bevorstand.
Aufgrund der Abwesenheit von Halil (krank) und Fabi (Schulfest) rückten Kili und Konny aus unserer A-Jugend in den Kader. Außerdem ersetzte Luki den fehlenden Otto (Arbeit). Ansonsten starteten wir mit der gleichen Aufstellung wie im NARVA-Spiel in die Partie in der Ajax Arena.
Die erste Halbzeit: Schwache Phasen, starker Rückhalt
Wir starteten konzentriert ins Spiel, packten in der Abwehr zu und spielten im Angriff meist geduldig bis zur klaren Torchance. In den ersten zehn Minuten gestaltete sich die Partie ausgeglichen. Mal legten wir ein Tor vor, mal Ajax, die vor allem über beide Außenpositionen erfolgreich einnetzten.
Leider schlichen sich immer wieder kleine Unkonzentriertheiten ein – sowohl im Angriff als auch in der Abwehr. Coach Viehstädt sah sich beim Stand von 7:6 gezwungen, eine Auszeit zu nehmen. Er forderte, die Verteidigung der Querpässe zu den Außen zu verbessern und im Angriff die klaren Torchancen konsequent zu verwerten.
Doch die Ansprache schien zunächst keine Wirkung zu zeigen. Ajax zog auf 9:7 davon – die erste und letzte Zwei-Tore-Führung der Gastgeber. Zu diesem Zeitpunkt hatte unser formstärkster Spieler, Torhüter Petersen, noch keinen Ball zu fassen bekommen. Coach Viehstädt reagierte und brachte Jungspund Konny ins Tor.
Ein Glücksgriff! Konny vernagelte das Tor mit drei Paraden in Folge, darunter ein gehaltenes Siebenmeter. Gestärkt durch diesen Rückhalt gelangen uns fünf Tore in Serie, und beim Stand von 12:9 für uns nahm das Heimteam eine Auszeit.
Bis zur Pause blieb die Differenz stabil bei drei bis vier Toren. Mit einer verdienten 19:16-Führung ging es in die kühlen Kabinen der sonst gut geheizten Ajax Arena.
Halbzeitbilanz: „Jetzt den Bock umstoßen!“
Die Halbzeitansprache war klar: Die kleinen Unkonzentriertheiten abstellen und den Bock endlich umstoßen! Mit diesem Ziel starteten wir in die zweite Hälfte.
Die zweite Halbzeit: Ruhe bewahren und durchziehen
Wie erwartet, ließ sich Ajax nicht abschütteln. Durch teils fragwürdige Schiedsrichterentscheidungen wurde die Stimmung in der Halle und auf unserer Bank unruhig. Beim Stand von 22:24 für uns nahm Coach Viehstädt erneut eine Auszeit und forderte, die letzten Prozente aus jedem Spieler herauszukitzeln.
Offensichtlich hatte Schewetzky jr. besonders gut zugehört. In einer bis dahin unauffälligen Partie erzielte er drei seiner insgesamt vier Treffer in Folge und sorgte für eine 27:23-Führung nach 45 Minuten.
Von da an lief es: Wir netzten im Angriff sicher ein, und Petersen zeigte wieder seine gewohnte Klasse im Tor. Beim Stand von 30:24 nahm Ajax die letzte Auszeit und versuchte es mit einer offensiven Deckung sowie dem siebten Feldspieler im Angriff. Doch Timon nahm diese Einladung dankend an und erzielte per Konter ins leere Tor den entscheidenden Treffer.
Der Sieg: Ein Meilenstein und Tabellenplatz 2
Am Ende gewannen wir relativ ungefährdet in der Ajax Arena. Der Bock ist umgestoßen! Die Weihnachtsfeier konnte kommen – mit einem ganz besonderen Geschenk: Dank unseres Sieges grüßten wir am Samstag von Tabellenplatz 2, der besten Platzierung der bisherigen Saison.
Vielleicht beschenken uns die SG NARVA und der VfV Spandau noch zusätzlich mit einem Remis – das wäre ein feiner Zug!
Und nun heißt es: PROST am Tisch!