Am 27.01. spielten unsere Tempelhofer Männer beim VFL-Tegel zur ungewohnten Zeit, nämlich um 20:00 Uhr an einem Montag. Trotz dieses Umstandes reiste man mit Selbstvertrauen und breiter Brust in den Norden, da die letzte Niederlage schon über drei Monate her war (05.10) und man acht Tage zuvor vor heimischer Kulisse den VFL Tegel schlagen konnte. Zudem war die Stimmung innerhalb des Teams sehr aufgelockert, da es ausnahmsweise mal keine einheitliche Aufwärm-Uniform gab, sondern jeder individuell die Wichtelgeschenke der Weihnachtsfeier anziehen musste, wodurch es sehr viele spezielle und kreative Stile gab.
Trotz des Spaßes stand das Spiel natürlich im Vordergrund. Deswegen direkt rein: Die Anfangsminuten dominierte Tegel mit einer schnellen 4-1 Führung. Jedoch kämpfte sich Blau Weiß durch eine aggressive 3-2-1-Deckung wieder zurück ins Spiel, inklusive reichlich Paraden von Thieße, wodurch der Vorsprung der Tegeler nach 22 Minuten egalisiert werden konnte, und man selber in der 23. Minute in Führung gehen konnte. Dieser Vorsprung wurde von den Blau-Weissen bis zur Pause auf drei Tore ausgebaut (16:13), wodurch man sich einen kleinen Puffer aufbauen konnte.
In den ersten 15 Minuten der zweiten Hälfte blieb der Vorsprung gleich wie in der ersten Halbzeit. Vor allem der Außenspieler der Tegeler Schwarz (Nr.7) erzielte einige Tore, wohingegen sich Blau Weiß vermehrt durch Durchbrüche im Spiel 7-Meter erarbeitete, welche Dag für sich nutzen konnte. Jedoch wurde in dieser Phase schon klar, dass man sich eigentlich nicht auf diesem Vorsprung ausruhen sollte. Vor allem war die Abwehr und Torhüterleistung im Vergleich zur ersten Halbzeit deutlich schwächer. Dies wurde begünstigt durch eine Menge an 2-Minuten Strafen (5Stück in Hälfte 2). So kam es, wie es kommen musste: Tegel kämpfte sich, wie schon am ersten Spieltag der Saison, heran und das so gut balancierte Angriffsspiel der Blau Weißer wurde immer statischer. Ein weiterer Faktor war die ungenügende Präzision im Abschluss der Außenschützen. Zwei Minuten vor dem Ende führte man immer noch mit zwei Toren, ehe Tegel den Anschlusstreffer markieren konnte und sogar den Ball kurz vor Schluss im Angriff hatte. Zudem erhielt Schewetzky eine 2 Minuten Strafe, welche Tegel abermals über ihren Linksaußen Schwarz für sich nutzen konnte (31:31) und Blau-Weiß sich zu diesem Zeitpunkt vorwerfen musste, nicht den Sack schon vorher zugemacht zu haben.
Nach umkämpften 60 Minuten ging es in die Verlängerung, in der Tegel anfangs sowohl den psychologischen, als auch den spielerischen Vorteil hatte. Sie hatten immer noch einen Mann mehr auf der Platte. Als auch Dag einen 7-Meter direkt nach Neubeginn nicht verwandeln konnte und Tegel gefühlt nach Jahrzehnten wieder die Führung durch Schwarz erzielen konnte, welcher übrigens 16 Tore machte, dachte man, dass Tegel das Spiel komplett für sich gestalten würde. Allerdings wurde die Abwehr auf Seiten der Blau-Weißen wieder stabiler, wodurch es mit einem Unentschieden in die erste Halbzeit der ersten Verlängerung ging.
Das Spiel war jetzt durch starke Abwehrreihen geprägt. Daraus folgte auch eine Schwächung für Blau-Weiß, denn in der 68. Minute erhielt F.Rohrbeck seine dritte Zeitstrafe und durfte nur noch von der Tribüne zuschauen. Zudem haben sich Jobs und Thieße im Verlaufe des Spiels verletzt, wodurch der Kader immer dünner wurde.
Am Ende der ersten Verlängerung hatten die Blau Weißen die Chance den Sieg zu holen, aber die Abwehr der Tegeler stand zu gut, wodurch die Spannung nochmal erhöht wurde und es in die zweite Verlängerung ging. Hier starteten die Blau-Weißer furios, indem man die Unterzahl der Tegeler durch zwei schnelle Tore bestrafen konnte. Von diesem Schock erholten sich die Tegeler nicht und die Abwehr wurde immer offensiver, wodurch der Raum für 1 gegen 1 Situationen für unsere Tempelhofer immer größer wurde. Zudem streuten die Tegeler, vermutlich durch Konzentrationsschwierigkeiten, immer mehr technische Fehler ein, wodurch Blau-Weiß am Ende mit 43-39 gewinnen konnte.
Am Ende gewannen die Tempelhofer in einem furiosen Match hintenraus durch eine höhere Konzentration, aber müssen eigentlich schon in der regulären Spielzeit den Sack zu machen. Tegel muss sich vorwerfen, nicht mehr aus ihrem Momentum in der ersten Halbzeit der ersten Verlängerung gemacht zu haben.K.A.Rohrbeck (2), Widczisk (3), Quente (2), Jobs (5), Berges, Thieße (1), Dag (8), L.Kern (1), Krist (6), Schewetzky (3), F.E.Rohrbeck (2), N.Kern (4), Keßler (6)