Ein Handballspiel, also ein richtiges Ligaspiel, dauert 2 x 30 Minuten. Bei Freundschaftsspielen einigt man sich gern auch mal auf 3 x 20 Minuten. Die 3. Männer durften am vergangenen Samstag eine neuartige Mischung der verschiedenen Spielformen erleben.

Die ersten 30 Minuten:
Es entwickelte sich ein handelsübliches Bezirksliga-Spiel, in dem die 3. Männer zunächst nahtlos an ihr lumpiges Trainingsspiel vom Donnerstag anknüpfen konnten. Das geht ungefähr so: Sechs Feldspieler stellen sich vor den eigenen Kreis und warten, bis der Gegner aufs Tor wirft. Wenn der Ball ins Tor geht, gibt es Mitte und die sechs Feldspieler gehen in die andere Hälfte der Halle und versuchen selbst ein Tor zu werfen. Alternativ kann der Gegner den Ball auch daneben werfen oder der Torwart den Ball halten, dann kann ohne Mitte ein Angriff unternommen werden. Die Mannschaft, die seltener Mitte hat, führt.
Am Anfang hatte TMBW seltener Mitte als die HSW und führte bald 3:7. Dann hatte HSW seltener Mitte, konnte ausgleichen und führte dann beispielsweise 10:9, 11:10, 12:11, 13:12 und 14:13. Dann hatte HSW wieder öfter Mitte und es ging mit 14:16 in die Pause.

Die nächsten 10 Minuten:
In der Pause schlug der TMBW-Trainer eine Erweiterung der Spielidee vor: Wie wäre das, wenn man nicht mehr nur abwartet, ob der Gegner den Ball ins Tor oder daneben wirft oder der Torwart hält, sondern wenn man versucht, den Torwurf zu verhindern, indem man sich dem Gegner beim Wurf in den Weg stellt oder die Arme in die Luft streckt? Die Idee kam gut an und es wurde dann noch beschlossen, dass sich ein Spieler von TMBW immer ganz nah neben den einen Spieler von HSW stellt, der in der ersten Halbzeit so viele Tore geworfen hatte. So begann die zweite Halbzeit. Die Idee mit dem in den Weg stellen und beim Wurf stören war ein echt guter Trick und nach 9 Minuten und 50 Sekunden stand es 19:27.

Das letzte Drittel:
Der Trainer von HSW nahm ein grünes Blatt und gab es dem Kampfgericht. Das Kampfgericht machte ein Alarmgeräusch und der Schiedsrichter, sagte den Spielern, sie sollen mal Pause machen. Die Uhr der Anzeigetafel lief aber weiter. Es gab eine Diskussion zwischen HSW-Trainer, Schiedrichter und Kampfgericht. Es wurde ausgemacht, dass die Uhr auf Null gestellt wird und HSW und die 3. Männer jetzt noch 20 Minuten lang ein Freundschaftsspiel machen sollen. So kam es dann auch. Das muss man jetzt mal ganz im Ernst sagen: Die Jungs von HSW sind wirklich nett, wirklich, also ohne Ironie und doppelten Boden.

Das faire Spiel mit den drei verschiedenen Spielabschnitten endete 28:40 zugunsten der 3. Männer. Es gab in diesem Spiel auf beiden Seiten jeweils eine 2-Minuten-Strafe und 2 gelbe Karten. Irgendeiner meinte hinterher, wenn man immer so Handball spielen würde, wie in den 10 Minuten zwischen der ersten Halbzeit und dem Freundschaftsspiel, vor allem, wenn beide Mannschaften so spielen würden, also mit ständig den Gegner nerven und stören, dann würde es viel mehr Strafen geben. Kann man das wollen?

Epilog:
Am Sonntag nach dem Spiel erreichte die 3. Männer die frohe Kunde, dass sie nun 2. in der Tabelle sind, weil die 3. Männer von FES in ihrem Spiel öfter Mitte hatten als ihr Gegner.

Tor: Kilian, René
Feld: Flo (4 Treffer), Mirco (3), Yannick (16), Matze (1), AJ (1), Julien (5), Claus (3), Darius (3), Buddel (4), Rakette, Adrian