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Am Wochenender verschlug es die ersten Männer der SG TMBW zum Tabellennachbarn aus Neuruppin. Die Marschroute für die Auswärtsfahrt im „Berliner Pilsner Bus“ war klar: Hinfahren – zwei Punkte holen – zurückfahren. Dass das dies sehr sicher gelang lag vorrangig am überragenden Michael Steckenborn und dem „Riesen“ Björn Kniewel.

Bereits die ersten Minuten zeigte sich, was etwa 50 Minuten lang aktuell sein sollte: Michael Steckenborn hatte die Hinfahrt effektiv genutzt und sich gut auf die Wurfbilder der Gastgeber eingestellt. Immer wieder konnte er Würfe der Neuruppiner parieren. Im Angriff bekamen die Fontanestädter Björn Kniewel überhaupt nicht in den Griff: Erst spielte er gut Paule Witt am Kreis frei. Als die Abwehr defensiver stand, hatte er die Freiheiten am Neuner und konnte von da aus machen was er wollte. Am Ende sollte er zweistellig treffen. HCN-Trainer Rösicke sah sich bereits nach etwa zehn Minuten genötigt, beim Stand von 2:7 seine Auszeit zu nehmen um den dünn besetzten Kader aufzuwecken. Aber seine Worte verhallten ungehört (oder unverstanden). Die SG konnte weiterhin ihren Stiefel runterspielen und leichte Tore erzielen. Da der HC sein Tempospiel nicht aufzog, konnte sich die SG-Deckung immer wieder formieren und sich auf die polnischen Neuzugänge Grobelny und Gorniak einstellen, von denen nur erstgenannter zu überzeugen wusste. Phasenweise wurde die Führung auf sieben Tore ausgebaut. Krönender Abschluss der ganz starken ersten Halbzeit war der Kempa-Trick von Air-Viehstädt zur souveränen 12:18-Pausenführung.

Auch nach der Pause änderte sich das Bild wenig. Der HCN musste für jedes Tor hart arbeiten, während die SG es wesentlich einfacher hatte, Tore zu erzielen. Nach knapp 38 Minuten erwies Marian Grellmann seiner Mannschaft eine Bärendienst: In der Deckung traf er seinen Gegenspieler unglücklich an der Schulter. Die rote Karte war die bittere, aber korrekte Konsequenz der beiden gut leitenden Schiedsrichter. Nach dem Platzverweis und der bedingten Umstellung gab es zunächst einen kleinen Bruch im Spiel. Aber näher als vier Tore sollte der HCN nicht aufschließen können. Schnell fing sich die SG aber wieder und konnte den Vorsprung auf teilweise acht Tore ausbauen. Die letzten zehn Minuten gehörten dann doch den Gastgebern. Zu leichtfertig vergab die SG die Chancen und auf Grund der deutlichen Führung wurde auch die Deckungsarbeit etwas zurück gedreht. Mehr als Ergebniskosmetik sollten aber die Bemühungen des HCN nicht werden. Bereits zwei Minuten vor dem Ende kannte die Freude auf der Tribüne und Ersatzbank keine Grenzen. Mit einem sehenswerten Dreher konnte Neuruppin immerhin den Schlusspunkt zum 31:33 setzen, was die Freude der SG aber nicht trübte.

Am Ende hatte sich die bessere Mannschaft verdient durchgesetzt. Damit dürfte der HC endgültig aus dem Rennen um den Aufstieg sein. Mit nunmehr acht Minuspunkten ist der Traum auch ausgeträumt.
 
Eine persönliche Anmerkung am Rande: Man gewinnt als Mannschaft und man verliert als Mannschaft. Und wenn Individualleistungen unbefriedigend sind, dann muss das (intern!!) angesprochen werden. Die beiden Torhüter aber auf der PK öffentlich bloßzustellen halte ich für das absolut falsche Mittel. Ich hätte nach den Worten meine Spielkleidung auf den Tisch gelegt und wäre nach Hause gegangen.
 
Es spielten: Schumann, Steckenborn – M. Grellmann (6), Schäfer (2), Feies, Viehstädt (4), Leupert, Kresse (1), Witt (4), Cornett (2), Kniewel (10), K. Grellmann (4), Lübke (war da)