Schon wieder trat die Zweite der SG TMBW eine weite Reise an, wurde jenseits des Berliner Meeres von den dortigen Handballfreunden-Blau-Weiss-Spandau-2000 zum Sonntagabendspiel empfangen. Um das wichtigste vorweg zu nehmen: Ja, sie trat den Rückweg als Sieger der Partie an! Manch einer sagt, sie hätte nur gewonnen, weil sie heute die „Gerechtheit“ war, und die soll ja öfter siegen (ich danke dem edlen Spender herzlich für diesen erratischen Zusammenwurf von Buchstaben). Nach 60 Minuten, acht 7-Meter-Würfen für Spandau, fünf für Tempelhof, vier Hinausstellungen beim Gastgeber aber sechs für die Gäste belief sich der Spielstand auf 21:27 (11:12). Von außen lässt sich leider nur das erste und letzte dieser Daten nachvollziehen.

Doch zum Spiel. Die Gäste konnten nicht verbergen, dass ihr Selbstvertrauen in den letzten beiden Spielen gelitten hatte. Taktisch klug seitens der Handballfreunde war es da, möglichst aggressiv in die Partie zu starten. Was dann aber geschah, zeigt eine Entwicklung der SG TMBW, die sich nur als positiv beschreiben lässt. Auf zwei Eröffnungstore der Gastgeber folgten zwei der SG, worin sich der Spielverlauf der ersten Hälfte abzeichnet. Die Partie schaukelte sich durch 30 Minuten bis zum Halbzeitstand von 11:12. Das ist in Ordnung, auch wenn die Ausbeute bei den Würfen aufs gegnerische Tor wieder weit entfernt von traumhafter Effizienz geblieben war und der Fan hin und wieder durch die Darbietung technischer Fehler in Grausen versetzt wurde. Doch insgesamt behielt die SG die Nerven, spielte zumeist ruhig und mit Köpfchen – das macht die Entwicklung aus.

Für die Spandauer lässt sich berichten, dass sie trotz der aggressiven Eröffnung im Rahmen der Erwartungen blieben. Hier gibt es Einen, der das Tor gut trifft, der Rest der Mannschaft findet seine Aufgabe in dessen Unterstützung. So durchschaubar das Prinzip ist, so oft hat es funktioniert: Handballfreund Nr. 15 traf zehn Mal, nutze dazu die etwas zu träge Reaktion der monolithischen Abwehr auf den einen Akteur in wenigstens zehn Fällen.

Die zweite Hälfte begann, wie die erste endete, doch mit der Zeit kamen die Vorteile einer besonnenen Spielweise immer mehr zum Tragen: Das Spiel kippte in der 41. Minute von inem ständigen Hin-und-Her zur klaren Dominanz der Gäste aus Tempelhof. Vom 19:19 ging es zuerst auf 19:21, dann 20:25 und schließlich zum Endstand 21:27.

Nach dieser durchaus interessanten, sehenswerten Partie bleibt der Eindruck, dass die Zwote ein bisschen erwachsener geworden ist, dass sie ruhig, fast gar in Demut ihr Spiel aufrecht erhalten  kann  und  will,  obwohl  sich  nach  fünf  Minuten  noch  kein  eindeutiger  Erfolg abzeichnet – ganz zu schweigen davon, dass ihre Abwehr zusammenhält. Dies sind gute Zeichen, auch wenn der Gegner dieses Sonntags nurder Vorletzte der Tabelle war.

Nochmal ein bisschen Statistik zum Ende: „Gerechtheit“ war wohl auch, dass Spandau die Schiedsrichterentscheidungen auf 7-Meter stets hinterfragte, darüber hinaus die Größe zeigte, sein Unverständnis auszudrücken, indem der Ball bei der Hälfte der acht erteilten 7-Meter entweder gleich am Strich abgelegt oder dem Schlussmann der SG  in die Hände gegeben wurde… Der Fall der M2 der SG TMBW ist damit gestoppt. Mit 8:4 Punkten ordnet sie sich auf Platz 6 der Tabelle ein und hat wieder ein positives Torverhältnis von 132:128.